Tagesfahrt in die Wein- und Jugendstilstadt Traben-Trarbach am 18. April 2024

Für die 54 Seniorinnen und Senioren bei unserem Ausflug war es ein erlebnisreicher Tag. Elf kamen mit ihrem eigenen Pkw, die übrigen mit dem Zug nach einem Umstieg in Bullay planmäßig gegen 11 Uhr in Traben an.

Die Führung begann in zwei Gruppen ab der Tourist-Information, dem 1904 in Fachwerkbauweise, errichteten schönen ehemaligen Bahnhof. Von den beiden kompetenten Stadtführern erfuhren wir in anschaulicher Weise Interessantes zunächst im Stadtteil Traben. Wir passierten das Rathaus und das ehemalige Elektrizitätswerk, das 1889 die Stadt mit der ersten vollständig elektrischen Straßenbeleuchtung Deutschlands versorgte. Danach sahen wir das Loretta-Haus und das kaiserliche Postamt aus der Gründerzeit. Wir gingen über die Moselbrücke und bewunderten die Jugendstil-Weinkellerei Kayser , in der heute das Buddha-Museum untergebracht ist. Die Moselbrücke und das Brückentor war der erste Bauauftrag des Berliner Jugendstil-Architekten Bruno Möhring in Traben-Trarbach. Die von Möhring erbaute Brücke wurde in den letzten Kriegstagen 1945 von den Deutschen gesprengt. Vom Moselufer aus hatten wir einen schönen Blick auf die Trabener Seite mit der kubisch-verschachtelten Jugendstil-Villa, die Möhring für den Weinhändler Breucker errichtet hatte und das wunderschöne Jugendstilhotel Bellevue von 1903 mit Erker in Gestalt einer Sektflasche, ebenfalls von Möhring erbaut.

Auch in Trarbach  passierten  wir Jugendstilhäuser und das ehemalige Gefängnis. Der alte Stadtturm mit seinem Glockenspiel ist heute ein Aussichtsturm.

Nach Bordeaux war Traben-Trarbach der zweitgrößte Weinumschlagplatz Europas. Es gab über 100 Weingüter und Weinkellereien. Große Flächen der Stadt waren unterkellert. 1899 wurden dort über 15000 Fuder Wein gelagert und 18000 per Bahn und Schiff in alle Welt transportiert. Heute kann man noch in über 30 Kellern die Geschichte des historischen Weinbaus und der alten Kellertechnik entdecken. Davon konnten wir uns in drei  historischen Weinkellern überzeugen.

um Mittagessen trafen wir uns in der  Historischen Stadtmühle. Sie wurde 1688 gebaut zur Versorgung der von Vauban errichteten Festung Mont Royal mit Mehl. Es ist ein uriges Lokal, und mittendrin – in einem Teil des ehemaligen Mühlenteichs- kann man Forellen schwimmen sehen. Übrigens haben hier – wie in einem Krimi – die Festnahmen im Zusammenhang mit dem Cyber-Bunker stattgefunden. Wir genossen das gemütliche Beisammensein und  das  vorbestellte Mittagessen.

Dann ging es  bei Sonnenschein durch die Trarbacher Fußgängerzone wieder über die Brücke zurück nach Traben zum Weingut Emert, das bei dem jährlichen Mosel-Wein-Nachts-Markt, dem Weihnachtsmarkt in der Traben-Trarbacher Unterwelt auch immer einige Verkaufsstände beherbergt. Nach Besichtigung des alten Weinkellers folgte die Weinverkostung mit 4 Weinen. Herr Emert kommentierte die  Arbeit der Winzer und seine Weine  sehr kurzweilig

Pünktlich um 18.01 Uhr ging es dann wieder mit dem Zug mit Umstieg in Bullay zurück in Richtung Trier. Ein schöner Tag ging zu Ende.